lieblos

Mittwoch, 29. Juni 2005

beginnt poesie dort, wo intelligenz endet?

ich bin ein riesenhaufen scheiße
das schrei ich laut und denk mir leise
dass doch die andern viel mehr stinken
- in ihrer duselei versinken

natürlich ist es schön zu schreiben
doch manches mal könnt man glatt speiben
wenn über trauer, sehnsucht, liebe
und über übertriebne triebe

berichtet wird, konzept- und sinnfrei,
chaotisch, arme wortkonstrukte
und sich nichts reimt
dafür aber
das saftige grün der nacht
asphaltbehaftet, staubbetropft
in den starken armen
der zeit,
rückwärtslaufend, kirchturmgeläute

aus dem zusammenhang gerissen
so treten diese oft zu tage
wie gerne würd ich den müll missen
es stellt sich mir nur eine frage:

was soll der scheiß?

Dienstag, 10. Mai 2005

junimond

eins meiner allerersten...mit zwei dicken patzern drin, aber es gefällt mir trotzdem nach wie vor

vier uhr früh, er liegt noch wach
und geht seinen gedanken nach
wie beinah stets um diese zeit
dann wieder hat freund schlaf verspätung
wieder schickt er als vertretung
wirres grübeln als geleit
für die traute einsamkeit

viel zu heller junimond
der viel zu fett am fenster thront
das ganze zimmer schwimmt im licht
und seiner frau, der frau daneben
zaubern träume reges leben
in ihr schlafendes gesicht
er befürchtet, dass sie spricht...

doch sie lächelt nur ganz stumm
und er fragt sich bang: warum
gilt ihm ein solches lächeln nie?
ja, er ahnt, durch so ein grinsen
geht vetrauen in die binsen
und bedeckt die szenerie
sorgsam mit der jalousie.

Montag, 2. Mai 2005

die freiheit, die sie meint

weil ja wonnemonat ist, mal ein wirklich schönes liebesgedicht.


sie sagte, sie braucht ihre freiheit
sie packte zwei koffer und ging
sie raffte den mantel und stieg in das taxi
welches sie unten empfing

trauer und enttäuschung
ließ sie oben noch zurück

endlich frei! der erste fick
seit langer zeit, ganz offiziell
ein sturm, ein niegeahnter himmelssturm
braust über sie hinweg

braust ungebremst
durch sie hindurch
so schmeckt sie wohl
die freiheit

tage des jubels und tage des glücks
wechseln sich tagelang ab

es braust noch nach
dem zehnten mal
so kennt man sie
die freiheit

man sagte zum ersten mal
"zukunft"
dann log man zum ersten mal
"treue"
erwog man zum ersten mal:
wohnung
dann zog man am ersten mai
ein

tage der reifung, der ernte, der fäulnis
tage der echten bewährung

sie sagte, sie braucht ihre freiheit
sie packte zwei koffer und ging
sie sagte, sie brauchte, sie ging und sie packte
und brauchte und packte und ging.

Zum Geleit

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Hallo. die letzten Kommentare...
Hallo. die letzten Kommentare hier sind ja schon ein...
Cecilie Brenndorff - 28. Dez, 15:12
Huch...
sonst wurde ich doch immer benachrichtigt, wenn hier...
Blasebalg - 6. Okt, 09:46
aber hallo!
es gibt sie noch schön
freilich - 20. Sep, 11:32
Lebenszeichen
Meine Seele ist wund. Bald bricht sie, wie ein dürrer...
Blasebalg - 18. Aug, 17:57
Danke.....!! Übrigens...i mmer...
Danke.....!! Übrigens...i mmer wenn mich einer siezt...
Schattenlos - 10. Mai, 15:17

Wenn Sie es genau wissen wollen:

Das Dichterland gibt es seit 7009 Tagen, und zuletzt gedichtet wurde am Dienstag, 28. Dezember 2010, 15:12.

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