beginnt poesie dort, wo intelligenz endet?

ich bin ein riesenhaufen scheiße
das schrei ich laut und denk mir leise
dass doch die andern viel mehr stinken
- in ihrer duselei versinken

natürlich ist es schön zu schreiben
doch manches mal könnt man glatt speiben
wenn über trauer, sehnsucht, liebe
und über übertriebne triebe

berichtet wird, konzept- und sinnfrei,
chaotisch, arme wortkonstrukte
und sich nichts reimt
dafür aber
das saftige grün der nacht
asphaltbehaftet, staubbetropft
in den starken armen
der zeit,
rückwärtslaufend, kirchturmgeläute

aus dem zusammenhang gerissen
so treten diese oft zu tage
wie gerne würd ich den müll missen
es stellt sich mir nur eine frage:

was soll der scheiß?
freilich - 29. Jun, 23:43

die Grenzen

zwischen Poesie und Debilität verschwimmen zuweilen.
Aber: Sind nicht alle Dichter irgendwie debil?

Wanderluder - 30. Jun, 08:25

Gefällt

Mir gefällt am besten der Wechsel im Rhythmus, es wirkt als würde der Gang eines anderen imitiert. Sehr gelungen!

HumanaryStew - 30. Jun, 19:41

schen daung
livian - 30. Jun, 12:01

dichter, werte freilich,

sind nicht debil, sondern einfach nur idioten. wer sonst würde sich stundenlang mit etwas befassen, dessen ergebnis dann ein paar verse sind, die im grunde eh kein schwein liest.

und noch ein eingelöstes versprechen für herrn human:

neue dichter

ein feind von sonetten
der war einst so frei
die gefesselten worte zu retten
er schlich leis herbei
und er zählte bis drei
und dann sprengte er einfach die ketten

dann kamen die linken
na was für ein glück
die gehörn, gehts um kunst zu den flinken
die dichten am stück
irgendwas und zurück
bleiben verse die leiern und hinken

und wiedergenesen
das können sie nicht
denn man lässt sie ganz formlos verwesen
ein neues gedicht
so es lorbeer verspricht
wird schon schneller verfasst als gelesen

die zukunft wird zeigen,
ob hoffnung besteht
und vor wem wir uns huldvoll verneigen
ansonsten gerät
der geneigte poet
bald in sphären, wo worte nur schweigen

hier ruhen die toten
welch finsterer ort
es ist rascheste einsicht geboten
das lyrische wort
liegt sonst endgültig dort
in dem grab zwischen farben und noten

freilich - 30. Jun, 13:40

das ist ein schönes metagedicht

zum mitschunkeln fast ;-)
HumanaryStew - 30. Jun, 19:41

ja!

fürwahr gelungen!

danke, fürs reinstellen!
freilich - 30. Jun, 23:42

apropos

wieso nicht eine Rubrik Metagedichte? Also Gedichte übers Dichten. Zwei hätten wir ja schon! Livian, ist dir dein Gedicht nicht einen eigenen Beitrag wert? Bitte, also, schubs...
livian - 1. Jul, 08:32

nee,

ist eigentlich keinen eigenen beitrag wert, denn es gehört ja inhaltlich ohnehin hierher, aber vielleicht find ich ja noch sowas...
Wanderluder - 1. Jul, 12:16

Pösie

Vor Jahren schon hat mir eine bewundernswerte Frau aus Ostberlin das Begriffspaar "Kunst" und "Kunschd" geschenkt. Das eine bezeichnet die hehre Kunst, die für die Ewigkeit besteht, das andere den Bereich Kunsthandwerk oder was den persönlichen Vorlieben extrem widerspricht.
Ähnlich verwende ich die Begriffe "Poesie" und "Pösie" auf Dichtwerk bezogen (Aus meinem Kopf strömt ausschließlich Pösie). Diese Unterscheidungsmöglichkeit biete ich gerne zur Nutzung an; es erleichtert einiges.

freilich - 1. Jul, 23:41

danke für diese Anregung, aber bitte tun Sie sich nicht runter.
Sicherlich sind die allerersten Verse, die man so von sich schreibt, Pösiegedichte. Aber als Pösie würde ich dennoch eher etwas bezeichnen, das trotz langer Übung noch immer keinen Fortschritt zeigt, wenn Sie wissen, was ich meine...

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