humoristisches

Freitag, 7. Oktober 2005

Ehrliche 12 Millionen

„Selbst ist man des Glückes Schmied!
denkt sich der Max und geht rapid
in die nächste Post hinein
und holt sich einen Lottoschein.

Unter den Augen der Postlerin,
macht er seine Kreuzchen hin:

28, so alt bin ich,
diese Zahl lässt mich nicht im Stich.
8 Jahre Schule, die ja wichtig,
sind sicher auch im Lotto richtig.
Mit 16 wurde ich zum Mann,
und zeigte her, was ich gut kann.
Mit 20 schon mein eigner Boss,
großes Büro im Erdgeschoss
von meinem 3 stöckigen Haus
10 Arbeiter gehen ein und aus.
Als Zusatzzahl nehm ich geschwind,
die 12, die zu gewinnen sind.

Und mit dem Gefühl „ Das Geld ist mein“
steckt er sich den Zettel lächelnd ein.

Er geht nach Haus und denkt sich: „fein!
Bald wird mein Konto voller sein!
Und mit viel Geld auf meiner Bank,
kommen auch Frauen, Gott sei Dank!“

Vorher noch an Mutters Saum
sieht er sich nun schon im Traum
als begehrter Junggeselle
der sich manchmal auf die Schnelle
ein Häuschen kauft, oder auch zwei,
Frauen und Butler schon dabei.
Swimmingpool und Autos sind auch inkludiert,
Essen wird auf goldenen Tellern serviert.
So hielt er gerne Residenz,
fern von Armut und Abstinenz.

Drum sitzt er da, jetzt, ganz gespannt,
den Lottoschein fest in der Hand.
Es folgen schon die ersten Zahlen
und er erleidet Höllenqualen
Denn großer Ärger macht sich breit:
die Richtigen sind nur zu zweit!

„Ach hätt´ ich doch nur nicht gelogen“
schimpft er, und fühlt sich doch betrogen
„Ich bin doch nun schon 31,
nur war ich mit dem Zählen schleißig
Und diese eine Ehrenrunde
war auch nur wegen Erdenkunde.
Die braucht doch keiner, bitte sehr,
und Schule fiel mir nun mal schwer!
Ich arbeite auch mit 11 Kollegen,
mein eigner Boss, haha, von wegen!
3 Stöcke hat unser Haus, das stimmt,
doch für Mutter, Schwester, ich und Kind
ist eine Wohnung dort zu klein,
ach könnt ich nur alleine sein!

Er seufzt und denkt:“na immerhin,
weiß keiner, dass ich Jungfrau bin!“

Und die Moral von der Geschicht:
Lügen soll man nun mal nicht!

Dienstag, 31. Mai 2005

weil heut der letzte ist

Das ganze Monat hab ich mir vorgenommen es zu editieren, aber ich bin nicht dazu gekommen. So stell ich eben die "alte" Version rein, weil noch Mai ist...

Mairegen

Blüte, Leben, Pracht: Der Wonne
Monat Mai lässt alles sprießen
dank dem Wechsel Regen - Sonne.
Ja, jetzt heißt’s die Zeit genießen,
und die Menschen aller Sparten
treffen sich im Schanigarten.

Singt der Mai die schönste Weise
toben Kinder in Sandkisten
hie und da ein paar Touristen,
lauthals lachend’ Freundeskreise.
Dort schau’n zwei ziemlich phlegmatisch,
sind einander wohl sympathisch...

Auch im Mai, so ist es üblich,
lüstet’s Petrus nach frivolen
Sommerwetterkapriolen -
sind sie denn von den Geschenken
der Natur nicht wegzudenken…
und die Leut’ geh’n heim. Betrüblich.

Hört ihr nicht das Donnergrollen?
Grad als sie sich küssen wollen
justament des Wassers Massen
auf die Plätze, Gassen prasseln.
Welch ein bitteres Erwachen,
nichts wie weg - und Blitze krachen.

Was bleibt ihnen überlassen?
Sie läuft mit – bei aller Ehre -
rauf in seine Garconniere.
Dass sie sich von dem tropfnassen,
triefenden Gewand entkleiden
lässt sich da wohl nicht vermeiden.

Manches Mal ist ja der Regen
nicht nur der Natur ein Segen.

Samstag, 21. Mai 2005

Friedenserhaltende Maßnahme

Neulich fährt der Herr Baron
mit der U-Bahn quer durch Wien,
"alle Wege führ'n nach Rom"
fällt mir ein und setz mich hin.

Neben mir und gegenüber
mustern mich drei grant'ge Wiener
ihre Blicke sind noch trüber
als des Ludwig Hirschens Lieder.

Hol heraus mir meine Presse
breit sie auf, worauf mein Nachbar
mir haut eine in die Fresse,
weil ihm offenbar danach war.

Frag ich ihn "Geht's Ihnen gut?
Sag'ns mir bitte was das soll!"
Er darauf "Na sie hab'n Mut!
Das Riesenblatt ist nicht so toll!

Verdeckt es mir doch meine Sicht
aus dem U-Bahn Fenster raus!
Schleichen's Ihnen, blöder Wicht,
lesen können's auch zu Haus!"

Dem Fenster ich mich zu nun wende,
doch da starren mich nur an
Tunnelwände ohne Ende,
was der wohl nur meinen kann?

Jedenfalls, Sie haben's durchschaut,
wer in Dichands Heimatland
Angst hat, daß ihn jemand haut,
nimmt das Kleinformat zur Hand.

Dienstag, 10. Mai 2005

Rost

In einem großen Saale
Versammelten sich zum
Gar großen Rittermahle
Die Ritter, und darum
Wurd Essen aufgetragen
Bis fast der Tisch zerbrach
Wie üblich bei Gelagen
Zuvor und auch hernach

Bei einem Becher Weine
Vom allerbesten Faß
Vertraten sich die Beine
Zwei Ritter draußen. Naß
Auch wurden sie vom Regen
Doch machte es nichts aus
Sie wollten sich bewegen
Ein bißchen außer Haus

Dann standen sie im Regen
Und unterhielten sich
Über der Ernte Segen
Und über ärgerlich
Dreist rauflustige Buben
Die man kaum halten kann
Nach diesen Sätzen huben
Sie laut zu lachen an

Zurück wollten sie kehren
Zu guter reicher Kost
Doch wollte dies verwehren
Der hartnäckige Rost
An Harnischen aus Eisen
Sie konnten nicht mehr gehn
So blieben sie mit leisem
Gegrummel draußen stehn

Sie riefen nach dem Schmiede
Auf daß er sie befrei
Doch dieser schlief – perfide!-
Es war ihm einerlei
Die Ritter draußen fluchten
Sie wollten wieder rein
Stießen auf taube Ohren
Es sollte wohl nicht sein

Es fanden wohl am Morgen
Die Diener dann die zwei
Und riefen voller Sorgen
Den Schmied der Burg herbei
Und der befreit die beiden
Sie kamen wieder rein
Beendeten ihr Leiden
Bei einem Becher Wein.

Mittwoch, 4. Mai 2005

http://www

nur weil wir im Internet sind. Ein altes, nicht besonders gut gemachtes, aber trotzdem irgenwie witziges Gedichtlein

Fatal error

Franzi denkt, er ist kein Depp.
„Wissen, Macht und Frauen auch –
`s Netz hat alles was ich brauch!“
Drum schaut er ins world wide web.

Seine Lieben denken fromm
Hobbys braucht ein jeder Mann
spät am Abend flehn sie dann
www.franzbitte.com

Gläsern’ Augen, Haare fett.
Hat er doch die ganze Nacht
vor dem Kisterl zugebracht…
www.sogehtdes.net

Die Familie, voller Sorg’
zerrt ihr fort, doch er sieht rot
blind vor Hass schießt er sie tot
www.isdesnet.org

Zum Geleit

Willkommen im Dichterland, namenloser Gast.
Wenn Sie selbst hier dichten möchten, wenden Sie sich bitte an eine der freundlichen Kolleginnen am Empfang.

Suchet, so werdet ihr finden.

 

Faktisch


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Ganz frisch - Frischdicht

Hallo. die letzten Kommentare...
Hallo. die letzten Kommentare hier sind ja schon ein...
Cecilie Brenndorff - 28. Dez, 15:12
Huch...
sonst wurde ich doch immer benachrichtigt, wenn hier...
Blasebalg - 6. Okt, 09:46
aber hallo!
es gibt sie noch schön
freilich - 20. Sep, 11:32
Lebenszeichen
Meine Seele ist wund. Bald bricht sie, wie ein dürrer...
Blasebalg - 18. Aug, 17:57
Danke.....!! Übrigens...i mmer...
Danke.....!! Übrigens...i mmer wenn mich einer siezt...
Schattenlos - 10. Mai, 15:17

Wenn Sie es genau wissen wollen:

Das Dichterland gibt es seit 7009 Tagen, und zuletzt gedichtet wurde am Dienstag, 28. Dezember 2010, 15:12.

Credits

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