Reise, ein Traum

Da ja derzeit alle ihre "alten" Verserl reinstellen, tu ich es eben auch. Scheint Geistesflaute vorzuherrschen, hm... Dieses da gehört jedenfalls zu jenen, an denen ich selber am wenigsten auszusetzen habe

Reise ein Traum

Eine Reise in die Tiefe
deiner Augen trüg im Geiste
all mein Sinnen und beliefe
sich auf sattes Fühlen, dreiste
Wünsche, die sich dort erfüllten.

Stürzt’ mich mutig in die Wogen
deiner Meere. Es befühlten
sich zwei Geister: Angezogen,
vielleicht gänzlich aufgesogen
tief hinab bis zu den Gründen
ihrer Leben, Seelenpfründen.
Und fern ahnten sie das Tosen
jener Stürme, richtungsweisend?
Suchten doch des Wassers losen
Halt! Und Wellen brächen reißend.

Was, wenn mich mein ich verließe
gleichsam eines Strudels Saugen?
Wär’s denn klug ich unterließe
(töricht wohl und zugleich weise)
dieses Träumen und die Reise
in die Tiefe deiner Augen.
livian - 3. Mai, 06:23

verschleppte satzteile

um des reimes willen gehören eher in die launige lyrik. bei "ernsthaften" gedichten wirkt es etwas deplaziert.

Wanderluder - 3. Mai, 07:46

Launige Lyrik

mit "verschleppten Satzteilen" kenne ich nur so, dass durch die Verschleppung eine unerwartete und lustige Wendung eintritt. Ansonsten hat dieses Stilmittel doch seinen festen Platz in der Lyrik. Ich finde, das Gedicht liest sich sehr schön.
freilich - 3. Mai, 08:59

Wassergedicht

Ich habe es als Wassergedicht gedacht, wobei alles fließt und läuft und eben auch die Zeilen ineinander.
So wie es in der Wassermusik nie stille Momente gibt.
freifrau - 3. Mai, 08:21

mir gefällt es ! ;-)

wenn ich das als 'reim-laie' mal anmerken darf

livian - 3. Mai, 09:16

mir gefällt es auch

eben bis auf diesen einwand. und alle gängigen dichtergötter von rilke bis wiehiessergleichnochmal haben ihre zeilen ausgeschrieben und die müssens ja wissen, als gstudierte diplomdichter.
freilich - 3. Mai, 10:15

jedenfalls

danke ich für Einwände dieser Art. Genau so etwas habe ich mir für das dichterland vorgestellt. Wenn jeder immer nur sagt, dass alles so super ist - bitte nicht falsch verstehen, das hör ich natürlich gern - dann komm ich auch nicht weiter mit meinem Schaffen.

Aber @Livian, was hälst du prinzipiell vom Gedanken zum Thema Wassergedichte?
Man könnte versuchen, romantische Dichtung als sich reimenden Fließtext zu schreiben. Ich kann mir vorstellen, dass so etwas sehr reizvoll wirken kann.
Bzw. nicht nur @<Livian, sondern natürlich @alle!
Blasebalg - 3. Mai, 10:22

Vielleicht wäre es eine Idee,

solche Dinge als "Aufgabe" zu stellen, an der sich beteiligen kann, wer möchte? Nur mal so als Idee in den Raum geworfen.
livian - 3. Mai, 10:39

hm...

ich bleibe dabei: die idee ist zwar originell, aber nicht wirklich passend
(für diese art lyrik). das ineinanderfließen der zeilen mag eine herausforderung
und als ergebnis auch recht nett zu lesen sein, aber letztendlich ist es nur eine spielerei,
die man zwar ausprobieren, aber nicht als innovation an die große glocke hängen sollte,
denn: in wirklichkeit fließt es dem leser nicht ins hirn rein, sondern
es stört ihn im lesefluß. und dieses stilmittel ist nicht ganz zu unrecht der komik vorbehalten
freilich - 3. Mai, 12:02

ich glaube

es hängt davon ab, wie man es angeht. So gesehen wäre es einen Versuch wert. Kann natürlich in die Hose gehen, aber was solls

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